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Rezension: Das Handbuch der Gartengestaltung

Der Direktor des College of Garden Design in Birkshire, Robin Williams, bringt in Zusammenarbeit mit der Royal Horticultural Society den geneigten Lesern die Entwicklungsphasen der Gartengestaltung nahe. Das vorliegende Buch präsentiert insgesamt zwölf konkrete Gartenentwürfe. Worum geht es? Was kann man lernen? Zunächst stellt Williams Gestaltungselemente des Gartens vor und breitet sich über Grundregeln und Gestaltungsstil aus. Reflektiert werden muss die Bewegungsrichtung im Garten, dann sollte man sich darüber klar werden, ob man seinen Garten abgeschlossen und intim, funktional und abgegrenzt, öffentlich und urban, architektonisch und imposant, offen und natürlich gestalten will oder sich eines Dschungels in der Stadt erfreuen möchte.

Was versteht man unter einem symmetrisch formalen, was unter einem asymmetrisch formalen Garten? Will man den Garten frei gestalten oder möchte man formale und freie Gestaltung mischen? Welche Vorüberlegungen sind notwendig um zu einem befriedigenden Ergebnis zu gelangen? Williams hilft Ihnen all diese Fragen zu beantworten. Er erklärt, wie man einen Garten vermisst, wie man einen Grundriss anfertigt, zeigt die Methoden zum Messen von Höhenunterschieden auf und macht deutlich, was eine Standortanalyse ist. Anschließend erklärt er, weshalb im Vorfeld ein Nutzungsplan sinnvoll ist und erläutert dezidiert wie man Räume gestaltet.


Nach der Lektüre ist dem Leser klar, welchen Eindruck enge Begrenzungen und welche offene vermitteln. Zu viele Bäume mit konischer Form können Gartenflächen sehr klein erscheinen lassen. Man sollte genau überlegen, was man pflanzt. Wie sieht ein befriedigender Gartenentwurf aus? Was kann man falsch machen?
Man sollte die vorgegebenen architektonischen Linien eines Hauses nicht unterschätzen, wenn man einen Bepflanzungsplan entwirft. Williams macht deutlich, was horizontale und vertikale Linien und was wahllose Bepflanzung bewirken.


Gedanken machen sollte man sich um die Wirkung von Perspektiven. Der Autor erklärt und zeigt anhand von Zeichnungen, was es zu beachten gilt. Erst, wenn der Entwurf fertiggestellt ist, sollte man einen Werksplan erstellen. Auch hier berät Williams ausführlich. Er listet die einzelnen Punkte auf und geht dann ins Detail. Der Leser lernt einen Hang zu terrasieren, weiß nach der Lektüre wie man eine Drainage legt, aber auch wie man den Garten bequem bewässert, mittels perforiertem Schlauch, Minisprinkler, Tröpfchenbewässerung oder auch ausfahrbarem Sprinkler. Des Weiteren wird man über ansprechende und praktische Oberflächenmaterialien aufgeklärt.


Zur Sprache kommen Rasenflächen, dekorative Bodendecker, aber auch harte Oberflächen wie Kies, Asphalt, Rassengittersteine, in Sand verlegte Ziegel, Holzpflaster, Baumscheiben u.s.w. Auch starre Oberflächen, wie Granitpflaster und Terrazzo-Marmor-Platten sind ein Thema.


Unterschiedliche Treppen und Rampen werden erläutert, bevor der Autor Gartenräume durch Pflanzen, Mauern, Zäune und Spaliere definiert. Inspirierend finde ich die Betrachtungen der Hecken, Palisaden und Tunnel, die allerdings einer größeren Gartenfläche bedürfen. Man liest über Mauern und Holzwände, Zaunfelder und Flechtzäune, Metallzäune und Geländer und kann sich auch ausgiebig mit Toren und Maueröffnungen befassen. Wichtig ist, dass alles harmonisch zueinander passt. Nur so kann man sich wirklich wohl fühlen.


Sehr hübsch sind Firstpfannen, die zu einem Schuppenmuster angeordnet werden und einen sehr dekorative Abschirmung darstellen. Zweiflügelige Tore mit Ziergiebel deuten auf einen freundlichen Hausbesitzer hin.
Man liest über Pergolen und ihre Funktion und kann sich ausgiebig mit Laubengängen, Girlanden, aber auch Lauben befassen oder sich in die Geheimnisse von Pavillons und Gewächshäuser vertiefen.
Wie schön doch ein von Rosen, Lilien und Lavendel umgebender Pavillon anmutet. Besonders , wenn eine anmutige Statue inmitten eines solchen Objektes steht.


Ferner wird man über die Gartenausstattung aufgeklärt. Thematisiert werden: Pflanzen, Pflanzgefäße, Dekorationen, Beleuchtung, Steine, Teiche, Brunnen , Sitzplätze und Spielbereiche. Man wird sensibilisiert für die Wuchsform von Bäumen und auch für die Pflanzenfarben. Was wirkt erfrischend, was entspannend, was beruhigend und was berauschend? Welchen Effekt möchte man erzielen? Pflanzengefäße auch für Fenster, Mauern und Dachgarten kommen zur Sprache und Gartenausstattungen für besondere Bedürfnisse, wie etwa ein Hochbeet. Weiter geht es mit Betrachtungen schmückenden Zubehörs, wie Plastiken, Obelisken, Sonnenuhren, Vogelhäuschen und Laternen. Dann werden Wasser und Stein reflektiert. Wie baut man einen Teich? Wie legt man einen Sumpfgarten an? Man sollte sich klar machen, dass Teiche sehr arbeitsintensiv sind.


Möchte man mit einem Wandbrunnen, einen Springbrunnen oder mit gar Kaskaden und Wasserfälle lebendige Frische in den Garten bringen? Wie sollen die Sitzplätze gestaltet sein? Dieses und vieles mehr bleibt für den Leser des vorliegenden Buches kein Geheimnis. Er weiß, wie man Wassergärten, Rosengärten, Steingärten und andere Gärten kreiert und kann freudig zur Tat schreiten. Auch kleine Stadtgärten können paradiesisch anmuten, wenn man mittels Spiegeln Weite suggeriert.

Ein wunderschönes, höchst informatives Buch.

Empfehlenswert für Menschen mit Sinn für Ästhetik und Freude an der Natur.

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