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Rezension: Alte Rosen für Gärten von heute (Gebundene Ausgabe)

An solch kalten, garstigen Tagen wie heute lese ich in meiner Freizeit am liebsten Reise- oder Gartenbücher und erfreue mich an Bildern, die das Schöne dieser Welt zeigen. Gartenbücher schenke ich, nachdem ich sie gelesen habe, stets meiner Mutter, die als Hobby-Gärtnerin das in den Büchern enthaltene Wissen tatkräftig in ihrem Garten praktisch umsetzt. Bücher über Rosen schätzt sie übrigens am meisten.

Das vorliegende Buch hat die Journalistin Annie Lagueyrie-Kraps und die Fotografin Verginie Klecka auf den Weg gebracht. Thematisiert werden "Alte Rosen". Bei diesen handelt es sich um Rosen, die vor 1867 entstanden sind. Allerdings wird der Begriff in diesem Buch etwas erweitert angewandt, so dass die Vorstellung einiger anderer Sorten, wie beispielsweise Teerosen auch noch möglich ist.

Rosen haben eine lange Geschichte, die weit zurückreicht und zwar bis in die Antike. Die Autorin berichtet eingangs darüber. So sollen die Römer geradezu verrückt nach diesen Blumen gewesen sein und bezogen ganze Schiffsladungen von Blüten aus Ägypten, Persien und Byzanz, bevor sie selbst begannen, Rosen zu ziehen.
Über die Rosen im Mittelalter und jene des 19. Jahrhunderts liest man Wissenswertes, wird über die ersten remontierten China-Rosen, auch über Tee-Rosen aufgeklärt und erfährt Näheres über die Rosenhauptstadt Lyon, die ja nicht nur der Rosen wegen einen Besuch wert ist. Ich möchte nur an Bocuse erinnern.

Der britische Rosenzüchter David Austin legte in den 1959er Jahren den Grundstock für den Trend zur so genannten Englischen Rose, indem er Moderne mit Alten Rosen kreuzte. Mittlerweile ziehen die meisten Züchter nach dem Vorbild David Austins die alten Rosengruppen heran, um nostalgische neue Rosen mit vormals unbekannten Farben zu erzielen, so etwa in reinen Rot- oder Orangetönen.

Annie Lagueyrie-Kraps berichtet zunächst über die Blüten und die Blühzeit und hier über die Unterschiede von ganz einfachen, hin zu halbgefüllten und gefüllten Blüten, aber auch über die Verschiedenheit einmaliger und mehrmaliger Blüten. Anschließend befasst sie sich mit dem Kaleidoskop der Farben und beleuchtet hier Rosa in sämtlichen Nuancen, seltenes Weiß, lang ersehntes Gelb und klares Rot.

Die Wuchsformen und der Duft sind ein weiteres Anliegenden der kundigen Autorin. Dabei lernt man Rosen mit "echtem" Rosenduft, mit Moschusduft, mit fruchtigem Duft, mit Gewürzaroma und anderen Düften kennen.

Vorgestellt und näher beschrieben werden drei Rosengärtnereien. Anschließend hat man die Chance sich in einer Auswahl "Alter Rosen" zu vertiefen. Zur Sprache gebracht werden: Gallicia-Rosen, Damazener-Rosen, Alba-Rosen, Zentifolien, Portland-Rosen, Moos-Rosen, Bourbon-Rosen, Remontant-Hybriden, Teerosen und Teehybriden, Polyantha-Rosen, Moschata-Hybriden, Rugosa-Rosen, Wildrosen, Noisette-Rosen, Multiflora-Rosen, Wichura-Rosen, verschiedene großblütige Kletterrosen und kleinblütige Rambler.

Die insgesamt etwa 100 Sorten werden alle bildlich dargestellt und wie folgt jeweils porträtiert: Man erhält immer Kurz-Informationen zur Größe, Blüte, Pflege und zur Gruppe, zu der die einzelne Sorte gehört, erfährt immer historisch Wissenswertes und Näheres zu Wuchs, zur Blüte sowie besondere Hinweise, die sich auf die jeweilig fokussierte Sorte beziehen.

Anschließend wird man mehr als zufriedenstellende über die Kultur und Pflege "Alter Rosen" unterrichtet. Hier geht es um optimale Voraussetzungen in punkto Licht, Wärme und gleichmäßig frischem Boden. Zudem werden sehr gute Pflanzhinweise erteilt, auch perfekte Schnittmaßnahmen und es wird erklärt wie man Rosen vermehrt.
Eine meiner Lieblingsrosen ist die Moos-Rose "Raphael", eine Züchtung aus dem Jahre 1856, die sehr selten anzutreffen ist.
Für Rosenfreunde ist das Buch ein Quell wahrer Freude.

Sehr empfehlenswert.
 
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