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Rezensionen:Meine fabelhafte Samengärtnerei: Samen gewinnen, aufbewahren, säen

Ulla Haselmarl erfreut Gartenliebhaber mit einem sehr informativen und dabei reich bebilderten und hübsch illustrierten Buch über ihre Samengärtnerei.

Meiner 82 jährige Mutter, die noch immer ihrem Hobby mit großer Freude nachgeht, wird das Buch gut gefallen, denn sie zieht viele Pflanzen selbst in ihrem Gewächshaus. Mittlerweile erkenne sogar ich an den winzigen Blättchen das, was einmal daraus werden soll und habe natürlich auch schon Aussaatmethoden selbst ausprobiert. Die simpelste Form zuallererst: die Direktaussaat. Die Spatzen in meinem Garten waren begeistert.

Doch ich möchte nicht über deren Gefräßigkeit hier auslassen, sondern das ein oder zum Buchinhalt mitteilen. Neun Abschnitte warten auf den Leser. Im ersten Abschnitt erfährt man u.a. Faustregeln für Samensammler, lernt Samen zu verwalten und ein Ablagesystem zu entwickeln, das auf die Aussaattermine "frühe Vorkultur, normale Vorkultur, Vorkultur im Gewächshaus und Direktaussaat" genau achtet.

Man lernt englisches Gartenvokabular kennen, um sich anschließend mit Aussaatmethoden näher zu befassen. Zur Sprache gebracht werden die Aussaat im Haus, im Gewächshaus, die Stratifikation, sprich die Kältebehandlung von Samen, die frühe Aussaat im Freien, die Aussaat im Kühlschrank und die Direktaussaat.

Es gibt Blumen, die die Direktaussaat vorziehen, so etwa die "Jungfer im Grünen" und die "Ringelblume". Über vorbehandelten Staudensamen, zudem der "Tibet-Scheinmohn" gehört, schreibt die Autorin Wissenswertes zu ihren Versuchsergebnissen und klärt ferner über die Keimung im Wasser und die Winteraussaat auf. Schlussendlich erfährt man, wie man die kleinen Pflänzchen pikiert und abhärtet.

Beleuchtet werden weiterhin die Selbstaussaat, Sommerblumen und hier u.a. einjährige Pflanzen, die gerne im Dunkeln keimen. Besonders spannend finde ich die Beschreibung der einjährigen Kletterpflanzen, so etwa der Schönranke, der scharlachroten Prunkwinde oder auch der kanarische Kapuzinerkresse.

Eine Vielzahl von Sommerblumen wird porträtiert, unter ihnen auch Gartennelken und Zinnien. Über die Aussaat von Stauden, die im Frühsommer blühen, auch über zweijährige Klassiker, wie Vergissmeinnicht liest man alles Notwendige zum Thema und selbst die Aussaat von Gemüse bleibt nicht ausgespart, ja sogar Bäume lernt man auszusäen.

Im Kapitel "Ein Garten auf dem Fensterbrett" sind mir die blauen Blüten der "Jacaranda" besonders aufgefallen. Diese kleine Schönheit aus Madeira kann man auch selbst ziehen.

Da man zur Saatkultur die richtige Ausstattung benötigt, wird man diesbezüglich auch informiert. Bei allem darf man nicht vergessen, dass Licht lebenswichtig ist und bei der Aussaat im Februar eine Lampe den ganzen Tag über den Pflanzen brennen sollte, selbst dann, wenn die Saatkästen auf der Fensterbank stehen.

Ein Buch für Hobbygärtner, die im Garen mehr als nur ihre Blumen gießen wollen.

Empfehlenswert.

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