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Rezension:Gartenexpertinnen und ihr grünes Wissen (Gebundene Ausgabe)

Dieses wunderschöne und dabei sehr informative Gartenbuch, in dem Gartenexpertinnen und ihr Wissen mittels informativer Texte der Biologin Kristin Lammerting und bezaubernder Fotos von Ferdinand Graf von Luckner uns Gartenfreunden nahe gebracht werden, beginnt mit einem einleitenden Essay der Autorin, in dem sie zunächst die rhetorische Frage beantwortet, wie eine Frau zur Gartenexpertin oder gar zur Gartenbotschafterin wird.

 Lammerting erinnert an die großen Gartendamen Englands, allen voran Gertude Jekyll, deren Schicksal ihr den Weg von der Malerin zur professionellen Gartengestalterin bahnte. Über 400 Gärten hat sie kreiert und ihre Ideen blieben uns in mehr denn 1000 Beiträgen für Zeitschriften und in ihren 13 Büchern erhalten. Auch über Vita Sackville-West und all die anderen berühmten Britinnen weiß Lammerting Wissenswertes zu berichten, bevor sie sich Deutschlands Gartenbotschafterinnen zuwendet.

Sie porträtiert in der Folge: Bettina Gräfin Bernadotte, Brigitte Röde, Victoria von dem Busche, Sabine Reber, Angelika Ertel, Petra Pelz, Heike Boomgarden, Anja Maubach, Ute Wittich und schreibt schlussendlich auch über sich selbst.

 Lammerting ist es gelungen, von jeder der einzelnen Damen ein beeindruckendes Porträt zu kreieren, das die Individualität dieser Gartenbotschafterinnen sichtbar werden lässt. Dabei ist Gräfin Bernadotte beispielsweise der vielschichtige Dialog von Kunst, Mensch und Natur besonders wichtig. Darin offenbar besteht das Geheimnis der Insel Mainau. Die Autorin schreibt von den Inselspaziergängen mit der Gräfin, die der Ansicht ist, dass jeder Garten eigentlich eine Insel sei und deren Wunsch darin besteht, dass sich in einem Garten alle Menschen wohlfühlen sollen. Dass die Mainau ein Bienenparadies ist, bleibt auch nicht unerwähnt und man erfährt viel über die Besonderheiten der Garteninsel, auch über die Gartengeheimnisse der Gräfin, so etwa ihre Kniffe für die Ansiedlung von Schmetterlingen.

 Gartengeheimnisse plaudern alle porträtierten Gartenexpertinnen aus, auch die von mir sehr geschätzte Viktoria von dem Busche, deren Gartenbücher ich gerne lese und die nicht grundlos bereits mehrfach den Deutschen Gartenbuchpreis erhalten hat. In den Gesprächen, die Kristin Lammerting mit den Damen geführt hat, sagt Katharina von Ehrens "Wer wissen möchte, welche Pflanzen in einer Gegend besonders gut wachsen, der möge alte Friedhöfe besuchen. Dort sind die Pflanzen zu finden, die sich bereits über mehrere Jahrhunderte entwickelt haben – oftmals auch besondere Pflanzen, die sonst selten verwendet werden", (Zitat: S.88). Ein ungewöhnlicher Tipp, den ich aber zu schätzen weiß, denn ich kann solchen Besuchen viel abgewinnen, neben der Stille auch die Erkenntnis alles Endlichen.

 Dieses Buch zu lesen und die schönen Fotos zu betrachten, bereitet Freude. Dabei hat mir der Gartentraum von Petra Pelz besonders gut gefallen: "Wogende Grasfelder mit sich im Herbst färbenden Baumgruppen und ein Himmelbett mittendrinn; zu diesem Ort führt ein Holzsteg." (Zitat: S. 116). 

Empfehlenswert. 

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